Licht ist eine Form von Energie. Ernegie lässt sich physikalisch als elektromagnetische Welle beschreiben. Elektromagnetische Wellen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus, also mit etwa 300.000 km pro Sekunde. Elektromagnetische Wellen unterscheiden sich durch die Anzahl der Wellenberge pro Sekunde; das ist ihre Frequenz. Lichtwellen haben eine Frequenz zwischen ca. 400 und 800 Billionen Hertz (Terahertz, THz). Umgelegt auf die dabei zurückgelegten 300 000 Kilometer, ergibt sich für den Abstand zweier benachbarter Wellenberge eine Wellenlänge von 375 bis 750 Milliardstel Meter (Nanometer, nm). Es ist üblich, Lichtwellen nach ihrer Wellenlänge zu unterscheiden. Kurzwelliges Licht erscheint violett, langwelliges Licht rot; dazwischen erstreckt sich das Spektrum der Regenbogenfarben. Eine mittlere Wellenlänge von ca. 550 nm ergibt z. B. grünes Licht. Isaac Newton (1642–1726) hat das Spektrum des Lichts in sieben Farb-Abschnitte unterteilt: (blau‑)violett, indigo, blau, grün, gelb, gelbrot, rot; das sind die sogenannten sieben Farben des Regenbogens. Newton war es auch, der herausfand, dass weißes Licht aus farbigem Licht verschiedener Wellenlängen zusammengesetzt ist.
Licht mit einer einzigen festen Wellenlänge kommt in der Natur nicht vor, es kann nur künstlich mit einem Laser erzeugt werden. Man spricht dann von „monochromem“, also streng einfarbigem Licht. In der Natur kommt Licht immer als Mischung von Wellen verschiedener Längen daher. Wenn sie nahezu gleichmäßig auf das ganze Spektrum verteilt sind, entsteht der Eindruck von weißem Licht. Wenn sich die elektromagnetischen Wellen bei einer bestimmten Wellenlänge mehr oder weniger stark häufen, dann entsteht der Eindruck von einem Farbstich oder Farbton der entsprechenden Spektralfarbe.
Ein Farbstich von ungefähr weißem Licht wird in Grad Kelvin (K) angegeben. Wenn Eisen bis zur Weißglut erhitzt wird, strahlt es weißes Licht mit einer leichten Häufung von immer kürzeren Wellenlängen aus. Eine entsprechende Lichtfärbung wird analog zur Temperatur des Eisens als Farbtemperatur bezeichnet. Kerzenlicht hat eine Farbtemperatur von ca. 1500 K, eine Glühlampe oder eine warm-weiße Leuchtstofflampe von ca. 3000 K, eine neutral-weiße Leuchtstofflampe von ca. 4500 K und mittleres Sonnenlicht oder eine kalt-weiße Leuchtstofflampe von ca. 5500 K. Es klingt paradox, aber es entspricht dem menschlichen Seh-Empfinden: Wenn die tatsächliche Temperatur von glühendem Eisen steigt, wird die Farbtemperatur des ausgestrahlten Lichts als immer kälter empfunden.
Genau genommen kann nur Licht eine Farbe haben, aber man schreibt auch nicht-leuchtenden Objekten Farben zu. Wenn wir z. B. einen Gegenstand als rot bezeichnen, dann meinen wir damit, dass er rote Lichtwellen zum großen Teil reflektiert, Licht anderer Wellenlängen dagegen mehr oder weniger stark „absorbiert“, d. h. in sich aufnimmt und als Enerige speichert. Das zurückgeworfene, überwiegend rote Licht lässt den Gegenstand rot erscheinen. Bei Pflanzen werden vor allem die Grünanteile des Lichts reflektiert und die anderen Lichtwellen weitgehend absorbiert; die Pflanze speichert deren Energie chemisch über das Blattgrün (Chlorophyll). Ähnlich verhält es sich mit buntem Glas und anderen transparenten Stoffen: Wenn Licht durch sie fällt, werden bestimmte Wellenlängen nahezu vollständig durchgelassen, andere dagegen absorbiert.
Wenn Lichtstrahlen gemischter Wellenlängen durch ein Glas-Prisma oder einen anderen transparenten Körper größerer Dichte hindurchgehen, kann es zur sogenannten Lichtbrechung kommen: Die farbigen Anteile des Lichts werden je nach Wellenlänge in verschiedenen Winkeln ausgeworfen. Auf diese Weise kann weißes Licht in seine Spektralfarben zerlegt werden. In der Natur bewirkt dieser Effekt einen Regenbogen, wenn Sonnenstrahlen durch Wassertropfen hindurchgehen.
Bei farbigem Licht treten bestimmte Wellenlängen vermehrt auf. Wenn sich verschiedenfarbiges Licht mischt, können sich seine Wellen an mehreren Stellen des Spektrums häufen, oder es kann eine neue Häufung im Zwischenbereich entstehen. Insgesamt addiert sich die Energie; man spricht von einer additiven Farbmischung. Wenn zum Beispiel rotes und grünes Licht gemischt werden, dann entsteht helleres gelbliches Licht. Auch bei farbigen Oberflächen von Objekten kann es eine Farbmischung geben, z. B. dann, wenn weißes Papier mit einem Gemisch aus Farben bemalt wird. In dem Fall werden gemeinsam alle Wellenlängen des Lichts absorbiert, die von den einzelen Farben des Gemischs absorbiert werden. Auf diese Weise vermindert sich die Energie des reflektierten Lichts; man spricht von einer subtraktiven Farbmischung. Wenn zum Beispiel rote und grüne Farbe gemischt werden, dann reflektiert die Mischung nur noch wenig Licht, die Oberfläche erscheint graubraun.
ZUM FARBGLOBUS!